Wissenschaft
Wasserstoffreiches Wasser - Der neue Wundertrank?
In den letzten Jahren sind zahlreiche Studien erschienen, die aufzeigen, wie molekularer Wasserstoff die menschliche Gesundheit stärken kann und vor den verschiedensten Erkrankungen schützt. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen den aktuellen Stand der Wissenschaft vor und erklären, wie Sie wasserstoffreiches Wasser selbst herstellen können.
Wasserstoffreiches Wasser statt ionisiertem Wasser
Das Trinken von ionisiertem basischem Wasser ist besonders in Asien seit vielen Jahrzehnten beliebt. Zur Herstellung werden sogenannte Wasserionisierer verwendet. Das sind Geräte, die unter Einfluss von elektrischem Strom eine Elektrolyse („Zersetzung“) des Wassers durchführen, wodurch sowohl saure als auch basische pH-Werte erzeugt werden können.
Ionisiertes basisches Wasser hat verschiedene gesundheitsförderliche Wirkungen, um die viele Mythen und Fehlinformationen kursieren. Neuere Studien zeigen, dass die Wirkung des ionisierten Basenwassers auf dessen Gehalt an molekularem Wasserstoff zurückzuführen ist.
Um Missverständnissen vorzubeugen, möchte wir gleich vorab ansprechen: Wasserstoffreiches Wasser kann verschiedene pH-Werte haben, es muss nicht unbedingt basisch sein. Neben dem Ionisieren gibt es auch weitere Verfahren, um wasserstoffreiches Wasser zu erzeugen.
Was ist molekularer Wasserstoff?
Wasserstoff liegt in der Natur nicht in Form einzelner Atome vor, sondern gebunden in Wasserstoffmolekülen (molekularer Wasserstoff), die jeweils aus zwei Wasserstoffatomen bestehen (H2).
Molekularer Wasserstoff ist chemisch gesehen stabil und neutral. Als Gas in der Luft wirkt Wasserstoff in einer Konzentration von 10 % bis 75 % explosiv, jedoch nicht, wenn er in Wasser gelöst ist.
Wasserstoffreiches Wasser gelangt schnell in die Zellen
Die zelluläre Bioverfügbarkeit von molekularem Wasserstoff ist aufgrund seiner einzigartigen physikochemischen Eigenschaften extrem hoch. Das bedeutet, dass Wasserstoff sehr leicht und schnell durch Zellmembranen diffundieren kann und somit auch problemlos die Mitochondrien und den Zellkern erreicht.
Wichtige Eigenschaften des Wasserstoffmoleküls, die dies ermöglichen, sind:
- Geringe Größe
- Geringe Masse
- Neutral (keine positive oder negative Ladung)
- Unpolar (gleichmäßige Ladungsverteilung)
Wasserstoffreiches Wasser ist daher eine ideale und alltagstaugliche Lösung, um dem Körper molekularen Wasserstoff zuzuführen.
Gegen welche Krankheiten wirkt molekularer Wasserstoff?
Molekularer Wasserstoff wurde in den letzten Jahren insbesondere wegen seiner antioxidativen, entzündungshemmenden und gegen Zellstress gerichteten Wirkungen untersucht. Zahlreiche Studien am Menschen zeigen mittlerweile die Wirksamkeit von molekularem Wasserstoff gegen die verschiedensten Erkrankungen.
Wirkung beim metabolischen Syndrom
Bei Patienten mit metabolischem Syndrom reduzierten sich nach einer 24-wöchigen täglichen Aufnahme von wasserstoffreichem Wasser die Gesamtcholesterin-, die LDL-Cholesterin-, die Triglycerid-Werte und die Entzündungsmarker im Blut.
So reduzierten sich z. B. die Trigylcerid-Werte bei der Testgruppe von durchschnittlich 190 mg/dl auf 142 mg/dl während des Einnahmezeitraums. Der Gesamtcholesterin-Wert sank von 188 auf 169 mg/dl, der LDL-Cholesterin-Wert sank von 109 auf 103 mg/dl und verschiedene Entzündungsmarker (z. B. TNF-alpha, Interleukin 6) nahmen ebenfalls signifikant ab.
Die Studie umfasste 60 Personen, von denen 30 das wasserstoffeiche Wasser tranken und die anderen 30 normales Wasser zum Vergleich erhielten. Das wasserstoffreiche Wasser wurde durch bestimmte Tabletten, die Wasserstoff freisetzen, erzeugt. Wo Sie solche Tabletten erhalten können, erfahren Sie im Abschnitt „Wie kann ich molekularen Wasserstoff einnehmen?“.
In einer anderen Studie mit Patienten mit Diabetes Typ 2 bestätigten sich diese Ergebnisse und es wurde insbesondere auch eine Verbesserung der Blutzuckerregulation durch das wasserstoffreiche Wasser gezeigt.
Wirkung bei Schlaganfall
Bei 25 Patienten mit akutem Schlaganfall verbesserte die Inhalation eines Luftgemischs mit einem Gehalt von 3 % Wasserstoff verschiedene Parameter im Vergleich zu der ansonsten gleich behandelten Kontrollgruppe.
Die Inhalation erfolgte zweimal täglich für eine Stunde über 14 Tage. Die Wasserstoff-Gruppe zeigte verbesserte Ergebnisse bei der MRT-Untersuchung sowie eine schnellere Verbesserung bei der neurologischen Untersuchung und der Physiotherapie.
Weitere Erkrankungen
Zahlreiche weitere Studien am Menschen demonstrieren den erfolgreichen Einsatz von molekularem Wasserstoff:
- Parkinson
- Chronische Hepatitis B
- Postoperative Lähmung des Darms
- Rheumatoide Arthritis
- Schuppenflechte (Psoriasis)
- Entzündliche Hauterkrankungen
- Muskuläre und mitochondriale Erkrankungen
- Erhöhung antioxidativer Enzyme (z. B. Superoxiddismutase)
- Verbesserung der Lebensqualität von Tumorpatienten während einer Bestrahlungstherapie
- Einsatz für Leistungssportler
Wie wird molekularer Wasserstoff eingenommen?
Wenn Sie aufgrund der zahlreichen gesundheitsförderlichen Wirkungen molekularen Wasserstoff nun einnehmen möchten, so haben Sie verschiedene Möglichkeiten dazu. Denn seit molekularer Wasserstoff als therapeutischer Wirkstoff im ionisierten Wasser identifiziert wurde, haben wenige Hersteller gezielt Produkte entwickelt, die wasserstoffreiches Wasser erzeugen sollen.
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